scheu

scheu

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scheu [ʃɔy̮] <Adj.>:
a) voller Scheu; sich aus Ängstlichkeit von jmdm., etwas fernhaltend:
ein scheues Wesen haben; der Junge ist sehr scheu.
Syn.: ängstlich, furchtsam, schüchtern, verängstigt, zurückhaltend.
Zus.: arbeitsscheu, ehescheu, menschenscheu, wasserscheu.
b) (von Tieren) stets auf Gefahren achtend und sofort bereit, zu fliehen; nicht zutraulich:
ein scheuer Vogel; das Pferd wurde plötzlich scheu (unruhig, wild).

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scheu 〈Adj.; -er, am -es|ten〉
1. ängstlich, schüchtern, furchtsam, bange (menschen\scheu, wasser\scheu)
2. leicht erschreckend
4. leicht erregt, bei der kleinsten Annäherung fliehend, wild (Tier)
● ein \scheuer Blick; ein \scheuer Kuss; ein \scheues Kind, Mädchen, Reh; \scheu machen = scheumachen; \scheu näher treten; die Pferde wurden \scheu [lautlich angelehnt an scheuen, Scheu <mhd. schiech „scheu; abschreckend, hässlich“ <ahd. *scioh <germ. *skeuh(w)a- „scheu, schüchtern“]

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scheu <Adj.> [mhd. schiech = scheu, verzagt; abschreckend, hässlich, H. u.; im Nhd. lautlich an Scheu, scheuen angeglichen]:
a) (aus einem bei zu großer Nähe sich einstellenden Unbehagen, aus Ängstlichkeit od. aus Misstrauen) von anderen, bes. von fremden Menschen sich fern haltend:
ein -er Mensch;
er hat ein -es Wesen;
-e (Scheu verratende) Blicke;
ein -er (schüchterner, zaghafter) Kuss;
s. wirken;
sich s. umsehen;
b) (von bestimmten Tieren) die Nähe bestimmter anderer Tiere u. bes. des Menschen instinktiv meidend u. beim kleinsten Anzeichen einer Gefahr sofort bereit zu fliehen; nicht zutraulich:
ein -es Reh;
das Wild ist sehr s.;
die Pferde wurden s. ( ↑ scheuten 2);
die Pferde s. machen (erschrecken u. wild machen, in Aufregung versetzen).

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Scheu, die; - [mhd. schiuhe = (Ab)scheu, Schreckbild, zu ↑scheu]: a) das Scheusein; scheues (a) Wesen, Verhalten: eine instinktive, kindliche S.; eine fromme, ehrfürchtige, andächtige S.; Seine S. vor den Menschen ist nichts als Verachtung (Langgässer, Siegel 93); eine gewisse, seltsame, unbestimmte S. zeigen, haben, empfinden; seine, alle S. verlieren, ablegen, vergessen, überwinden, fallen lassen; jmdm. S. einflößen; Aber viele Nichthomosexuelle haben S. (scheuen sich), in diese Gruppen zu gehen (Hamburger Rundschau 22. 8. 85, 7); mit heiliger S. (geh.; Ehrfurcht); voller S. [vor jmdm. od. etw.] sein; b) scheues (b) Wesen, Verhalten: der Hunger ließ die Tiere ihre S. überwinden; die Katze ließ sich ohne [jede] S. streicheln.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • scheu — scheu: Das mhd. Adjektiv schiech »scheu, verzagt; abschreckend, hässlich« (noch bayr., österr. mdal. schiech), dem aengl. sceoh (engl. shy) »scheu« entspricht, hat sich im Nhd. lautlich an die Ableitungen »Scheu« und »scheuen« (s. u.) angeglichen …   Das Herkunftswörterbuch

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  • Scheu — die; ; nur Sg; 1 die Scheu (vor jemandem / etwas) die Eigenschaft, ↑scheu (1) zu sein: Die Rehe ließen sich ohne Scheu streicheln 2 die Scheu (vor jemandem / etwas) die Angst vor dem Kontakt mit jemandem / etwas <seine Scheu überwinden,… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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  • scheu — Adj; 1 (verwendet in Bezug auf Tiere) bereit zu fliehen, wenn Menschen kommen ↔ zutraulich, zahm <ein Reh, ein Vogel usw>: Der Lärm hier macht die Pferde scheu 2 meist aus Unsicherheit sehr zurückhaltend ≈ schüchtern ↔ selbstbewusst… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • scheu — Adj std. (13. Jh.), mhd. schiehe, schiech (das lautgesetzlich zu schiech wird, sekundär aber auch an scheuen angeglichen wurde) Stammwort. Aus wg. * skeuha Adj. vorsichtig, scheu , auch in ae. scēoh, lautlich umgeformt oder von abweichender… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • scheu — ; scheu sein, werden; [die Pferde] D✓scheu machen oder scheumachen …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Scheu — die; (Angst, banges Gefühl); ohne Scheu …   Die deutsche Rechtschreibung

  • scheu — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Auch: • schüchtern Bsp.: • Das Mädchen lächelte uns scheu an. • Vielleicht ist sie nicht schüchtern …   Deutsch Wörterbuch

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